Adressbuch Deutschlands Glasindustrie

ADG Nr.21 1925 - C - Bezugsquellenliste 2c s125-36

Staatliche Prüfungsanstalten. – 125 –  

Staatliche Prüfungsanstalten.

Physikalisch-Technische Reichsanstalt
in Charlottenburg.

Verwaltung: Maschstr. 25. Fernsprecher: Amt Wilhelm 5517. Bankkonto: Deutsche Bank, Berlin (Depositenkasse J in Char­lottenburg 1, Berliner Str.66). Postscheckkonto: Berlin 11277.

In den einzelnen Abteilungen: I. Maß und Gewicht; II. Elektrizität; III Wärme und Druck; IV. Optik werden Meßgeräte aus dem Gesamtgebiete der Physik geprüft und beglaubigt. Für die Glasindustrie besonders wichtig sind die Prüfungen von Meßzylindern, Büretten, Pipetten, Aräometern u. dgl,, ferner von Barometern, Thermometern aller Art, Gläsern auf Ausdehnung und chemische Angreifbarkeit, Glühlampen u. a. Artikeln mehr.

Alle Prüfungsanträge usw. sind an die Physikalisch-Technische Reichsanstalt in Charlottenburg, Werner-Siemens-straße 8/12, zu richten

NB. Die ehemalige Reichsanstalt für Maß und Gewicht in Charlottenburg ist jetzt mit der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt verschmolzen und bildet deren Abteilung I.

Landesamt für Maß und Gewicht i n Ilmenau i. Thür.

Fernsprecher: Nr. 6. Postscheckkonto: Erfurt Nr. 24726.

Vorstand: Dr. Stelzner, Oberregierungsrat.

Vertreter: Direktor W. Burau.

Abteilung I:

Eichwesen. Leiter: Kientsch, Eichungs-inspektor.

Abteilung.II:

Elektrizitätszähler und elektrische Anlagen. Leiter: Reinhold Walther, Ingenieur.

Abteilung III:

Thermometer.

}

Leiter: W. Burau, Direktor.

Abteilung IIIa:

Fieberthermometer.

Abteilung IIIb:

Technische u. wissenschaftliche Thermometer. Wissenschaftlicher Assistent: Dr. Eckardt.

Das Landesamt für Maß und Gewicht wurde am 1. April 1924 errichtet und ist aus den früheren technischen Staatsanstalten durch Zusammenlegung des Staatsprüf­amts für Glasgeräte in Ilmenau, des Staatseichamts

Staatliche Prüfungsanstalten. – 126 –  

und des Elektrischen Staatsprüfamts daselbst, der bis­her in Altenburg befindlichen Thür. Eichungsinspektion und des Gehlberger Prüfamts für Thermometer und Aräometer entstanden. Ihm liegt ob:

1. die Aufsicht über die Geschäftsführung der Eichämter,

2. die Prüfung von Elektrizitätszählern und sonstigen Meß­instrumenten, sowie von elektrischen Anlagen,

3. die Prüfung und Beglaubigung von Fieberthermometern,

4. die Prüfung und Beglaubigung von technischen und wissenschaftlichen Thermometern.

Die Abteilung I begann ihre Tätigkeit am 1. April 1924. Sie ist hervorgegangen aus dem Obereichamt Weimar und der Eichungsinspektion Altenburg (Thür.). Die früheren Eich­ämter für Glasgeräte in Ilmenau und Gehlberg sind in dem mit sämtlichen Befugnissen ausgestatteten Eichamt Ilmenau aufgegangen. In Gehlberg (Gotha) besteht zurzeit noch ein Nebeneichamt mit der Befugnis zur Eichung von Aräometern und chemischen Meßgeräten.

Die Abteilung II besteht seit 1902. Außer der Prüfung von Elektrizitätszählern, Strom- und Spannungsmessern werden elektrische Anlagen auf ihre Zulässigkeit und Feilersicherheit hin geprüft und begutachtet.

Die Abteilung III wurde im Jahre 1889 unter Mitwirkung der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt zu Char-lottenburg eingerichtet. Ihre nächste Aufgabe war, zur Unterstützung der Thermometerindustrie des Thüringer Waldes die amtliche Prüfung von Thermometern auszuführen. In neuester Zeit ist die Abteilung für feinere Thermometer weiter ausgebaut worden; in ihr wird auch die künstliche Alterung besserer Thermometer durchgeführt.

Das Landesamt sucht namentlich die Herstellung feinerer Meßinstrumente zu fördern und führt deshalb alle für die Glas-und Thermometerindustrie in Betracht kommenden Unter­suchungen aus. Sie erteilt den Instrumenten-Fabrikanten in wissenschaftlichen und technischen Fragen Auskunft und stellt zu diesem Zweck auch ihre umfangreiche Handbibliothek zur Verfügung.

Glas-Berufsgenossenschaft – 127 –  

Glas-Berufsgenossenschaft.

Anmerkung: a) Sitz, b) Name des Vorsitzenden, c) Bezirk der Sektion.

Glas-Berufsgenossenschaft in Berlin W. 57,

Goebenstraße 10, III., Fernsprecher: Amt Lützow 2262.

Die Glas-Berufsgenossenschaft setzt sich zusammen:

a) Büro: Berlin W. 57, Goebenstr. 10, III, b) Generaldirektor M. Großbüning, Gelsenkirchen-Schalke; Geschäftsführer: Bürgermeister a. D. Dr. Franz Schaller, Berlin; c) Gebiet des Reichs.

Sektion I. a) Berlin W. 57, Goebenstr. 10, III., b) Korn-merzienrat Chr. Winkler, Fürth i. B., c) Bayern mit der Pfalz, Württemberg, Baden und die Hohenzollernschen Lande.

Sektion II. a) Berlin W. 57, Goebenstr. 10, III., b) Di­rektor Otto Hirsch, Radeberg i. Sa., c) Freistaat Sachsen, Provinz Sachsen, Anhalt, Land Thüringen.

Sektion III a) Berlin W. 57, Goebenstr. 10, III., b) Glas­hüttenbesitzer H. Weihrauch, Weißstein i. Schles., c) Schlesien.

Sektion IV. a) Ber1in W. 57, Goebenstr. 10, III, b) Direktor W. Kohrs, Annahütte, N.-L., c) Mecklenburg-Schwerin, Mecklen-burg-Strelitz, Brandenburg mit Berlin, Ost- und Westpreußen, Posen, Pommern.

Sektion V. a) Berlin W. 57, Goebenstr. 10, III, b) Direktor G. Reuter, Nienburg a. d. Weser, c) Oldenburg ohne Birkenfeld, Braunschweig, Waldeck, Schaumburg-Lippe, Lippe, Lübeck, Bremen, Hamburg, Hannover, Schleswig-Holstein und der Regierungsbezirk Cassel.

Sektion VI. a) Düsseldorf, Concordiastr. 2, b) Direktor Friedr. Wetekamp, Königssteele (Ruhr), c) Hessen, Rhein­provinz, Westfalen, Birkenfeld und der Regierungsbezirk Wies­baden.

Haftpflicht-Versicherungsanstalt der Glas-Berufs­genossenschaft.

Sitz: Berlin W., Goebenstr. 10, III. (Umfaßt das Deutsche Reich). Anstaltsleiter: Kommerzienrat Chr. Winkler, Fürth in Bayern. Geschäftsführer: Bürgermeister a. D Dr. Franz Schaller, Berlin.

Die Fachschulen – 128 –  

Die Fachschulen in der Glas-Industrie.

A) Deutschland.

Badische Landeskunstschule in Karlsruhe i. Baden.

Direktor: Prof. Babberger.

Die Schule ist durch Vereinigung der früheren „Akademie der bildenden Künste“ in Karlsruhe und der früheren ,,Kunstgewerbeschule“ daselbst entstanden und befindet sich z. Zt. noch in der Organisation.

Fachschule für Glasindustrie in Zwiesel (Bayr. Wald),

Niederbayern.

Ausbildung von Glasmalern, Glasgraveuren, Glaskuglern und Zeichnern für die Glasindustrie.

Besondere Abteilung für Glastechniker, sowie für Kunst-gewerbler auf dem Gebiete der Glasveredelung.

Rat und Auskunft für die gesamte Glasindustrie, für Glas­technik und neuzeitliche Veredelung.

Einzige Fachschule dieser Art in Deutschland. Jede Aus­kunft durch die Leitung. Direktor: Prof. Bruno Mauder.

Kunstgewerbliche Fachschule in Lauscha i. Thür.

(Gemeindeinstitut, staatlich unterstützt.)

Leiter der Schule: Fachlehrer Tom Kunz, Maler. Lehrplan: Freies und geometrisches Ornament, ornamen­tale Pinselübungen, Skizzieren, Kompositionslehre, Modellieren, Werkstattunterricht, Glasblasen, technisches Malen, Farbenlehre, Verhältnislehre, Entwurfslehre, vergleichende Anatomie, Stili­sieren (Blumen, Tiere),

Aufnahmebedingungen: Abgangszeugnis der Volks­schule für auswärtige Schüler.

Staatliche Akademie für Kunstgewerbe zu Dresden,

Direktor; Professor Karl Groll

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Staatliche Keramische Fachschule i n Höhr bei Koblenz.

Direktor: Prof. Dr. Eduard Berdel. Programm-Auszug:

1. Zweck und Ziel der Schule.

  1. Allgemeine keramische Ausbildung, einerseits auf che­mischer und technischer, andrerseits auf kunstgewerb­licher Grundlage, für das Gesamtgebiet der Tonindustrie.
  2. Spezielle Fachausbildung zum keramischen Techniker, Maler, Modelleur.*)
  3. Spezialistische Aus- und Weiterbildung für einzelne Branchen: für die Porzellan-, Steingut-, Steinzeug-, Majolika-Industrie, Töpferei, Baukeramik, sowie für spezielle Zweige der Ziegel- und feuerfesten Industrie.
  4. Ermöglichung von selbständigen Spezialstudien für Vor­geschrittene, Fabrikanten, Künstler, Unterstützung der­selben mit Rat und Tat.
  5. Produktive Tätigkeit, Erzeugung von Vorbildern künst­lerischer wie technischer Art, ferner Beratungen auf dem Gesamtgebiete der Keramik.

Anmerkung zu 1a und b: Für Schüler ohne praktische Er­fahrung kann die Anstalt natürlich nur das nötige Rüstzeug liefern. Vervollkommnen muß sich der Absolvent in der Praxis. — Zu 1a bis e: Damen sind zum Studium zugelassen,

2. Einrichtung.

Die Schule ist mit einem vollständigen kleinen Werkstatt-und Fabrikbetrieb ausgerüstet (7 Oefen und 4 Probieröfen, mechanische Schlämmerei, Maschinen, Mühlen usw., Elektro­motor), fertigt alle Waren, von den Rohmaterialien beginnend, bis zum feinsten Dekor und Kunstbrand selbst und legt auf die praktische Tätigkeit den Hauptwert. Vertieft wird dieselbe durch Vorträge und systematisch fortschreitenden theoretischen Unterricht, sowie durch Studienausflüge

Der Gang des normalen Unterrichts ist auf zwei Jahre berechnet; doch ist, besonders wenn keine Beschäftigung in der Praxis vorherging, ein noch längerer Besuch nach Absolvierung zu empfehlen.

Der Stundenplan wird für jeden Schüler nach Ziel, Alter, Vorbildung und Erfahrung individuell aufgestellt. Als Norm gilt ein zweijähriger Kursus, der in Normalplänen festgelegt ist. In der Regel beginnt der Unterricht mit allgemeiner Aus­bildung, um sich dann zu spezialisieren. In den theoretischen und wissenschaftlichen Fächern ist ein systematisches und lückenloses Fortschreiten vom Elementaren bis zur Durch­bildung vorgesehen.


*) Auch Nichtkeramiker (Hospitanten) können, falls Platz vorhanden, an solchem Fachunterricht teilnehmen.

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3. Aufnahmebedingungen.

  1. Nachweis des zurückgelegten 14. Lebensjahres, sowie die Einwilligung der Eltern oder des Vormundes; Ent­lassungszeugnis der Volksschule oder einer höheren Lehranstalt. Vorherige Praxis ist nicht Bedingung, ist aber zu empfehlen.
  2. Aufnahmezeit: Zu Beginn des Sommersemesters und Schuljahres (April) oder des Wintersemesters (Ende Sep­tember); in besonderen Fällen auch in der Zwischenzeit.

4. Schulgeld, Kaution U.Versicherungsprämie auf Anfrage.

5. Schulgeld-Erlaß und Stipendien. Fleißigen und bean-lagten, mittellosen Schülern kann das Schulgeld ganz oder teilweise erlassen werden.

6. Unterrichtsergebnisse und Zeugnisse. Halbjahrszeugnisse werden am Schluß jedes Semesters

ausgestellt. Abgangszeugnisse erhalten die Schüler nur nach vollendetem Studium (2 jähr. Kursus). Studierende nach lc und d können Spezialzeugnisse und Beschäftigungsnach­weis erhalten.

7. Lage und Verkehr.

Unterwesterwald, „Kannenbäckerland“, rechtsrheinisch, be­rühmt durch seine keramische Industrie, sowie als prächtige, waldreiche Gebirgslandschaft, mit Koblenz verbunden durch die elektrische Straßenbahn (Anschlüsse vom Hauptbahnhof Koblenz, von Bahnhof Ehrenbreitstein und Niederlahnstein). Ferner Station der Westerwaldbahn (Staatsbahn), mit Anschluß von Neuwied und Engers (Rhein) und Limburg a. d. Lahn.

Staatliche Kunstgewerbeschule in München.

Thüring. Landesfachschule für Glasinstrumenten-technik in Ilmenau.

Sitz: Ilmenau i. Thür. Direktor: Ohrt. Kursus zwei­jährig. Lehrfächer: Werkstattausbildung im Glas­blasen, Teilen, Schreiben und Schleifen. Theoretische Fächer: Physik, Chemie, Mathematik, Technologie, Apparaten­kunde, Zeichnen, Deutsch und Gesetzeskunde. — Auf­nahmebedingungen: Mindestens dreijährige Lehrzeit und dreijähriger Besuch einer Berufsschule. — Hospitanten nach vollendetem 17. Lebensjahre — Schulgeld: vierteljährlich 30 Goldmark. — Abschlußprüfung nach 2 Jahren.

Die Schule ist eine Abteilung der „Landesfach-schule für Feinmechanik“ in Ilmenau.

B) Tschechoslowakei.

Kunstgewerbliche Staatsfachschule für Glasindustrie
in Haida (Nordböhmen), C. S. R.

Direktor: Professor Heinrich Strehblow, akadem. Maler, Fachkonsulent des Technischen Museums in Wien.

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Zweck: Künstlerische und fachliche Ausbildung als Kunst-gewerbler, insbesondere in den verschiedenen Zweigen der Hohlglasindustrie als Zeichner, Glasmaler, Glasschneider, Kugler; als Hüttentechniker, Hüttenleiter und Schmelzer. Die voll­ständige Ausbildung eines Schülers geschieht in 3—4 Jahren.

Kunstgewerbliche Abteilung: Zeichnen und Malen nach der Natur, kunstgewerbliches Entwerfen, Chemie, kauf­männischer Unterricht; Lehrwerkstätten. Beginn des Unter­richts im September, Schluß mit Beginn Juli.

Kurs zur Ausbildung für Hüttentechniker und Hüttenleiter. Dauer: 8 Monate.

Befugte Versuchs- und Untersuchungs-Anstalt. —- 14 Pro­fessoren und Lehrer. 200 Schüler.

Kunstgewerbliche Staatsfachschule

für Gürtler, Graveure, Bronzewaren-Erzeuger usw.
in Gablonz a. d. Neiße (Böhmen).

Direktor: Ernst Wenzel.

Die Fachschule umfaßt die Abteilungen für: 1. Metall­gravieren, Ziselieren, Bronzewaren-Erzeugung und Gießen; 2 Bijouterie, d. i. für Gold- und Silberarbeiter, und Gürtlerei; 3. dekoratives Zeichnen und Malen; 4. figurales Zeichnen und Malen (Oelmalen). Sie hat die Aufgabe, durch planmäßigen theoretischen und praktischen Unterricht tüchtige Arbeits­kräfte für die angeführten Industriezweige heranzubilden.

Aufnahmebedingung: Gute Absolvierung einer Bürgerschule.

Staatsfachschule für Glasindustrie in Steinschönau
(Böhmen).

Errichtet im Jahre 1856. 3 bezw. 4 Jahrgänge.

Zweck: Ausbildung der Schüler für sämtliche Zweige der Glasindustrie, und zwar als: 1. Kunstgewerbezeichner, 2. Glas­maler und Glasätzer, 3. Glasgraveure, 4. Glaskugler.

Lehrfächer: Zeichnen und Malen nach der Natur, deko­ratives, und Entwurfszeichnen, technisch konstruktives Zeichnen, Modellieren, praktische Chemie, Technologie, Laboratoriums­arbeiten, Kunstformenlehre (speziell Geschichte der Glasindustrie), Rechnen, Geschäftsaufsätze, Buchführung, Gesetzkunde. Prak-tischer Unterricht in den oben angeführten Abteilungen.

Der kunstgewerblichen Fachschule sind angegliedert: Die Musterwerkstätte für Anfertigung von Entwürfen und Kunstgläsern, die fachgewerbliche Fortbildungsschule für Meister, Gehilfen und Lehrlinge der glasbearbei-tenden Gewerbe, ein Zeichenatelier mit offenem Zeichensaal, die Bibliothek und verschiedene Fortbildungskurse. — Ständige Ausstellung von Schülerarbeiten u. Kunstgläsern.

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Aufnahmebedingungen: Das zurückgelegte 14. Lebens­jahr und Ausweis über den mit Erfolg beendeten Besuch der Bürgerschule. Ordentliche Schüler und Hospitanten.

Für Inländer stehen Stipendien und Unterstützungen zur Verfügung.

Das Abgangszeugnis der ordentlichen Schüler gilt als Befähigungsnachweis zum selbständigen Antritt und Betrieb des betreffenden Gewerbes.

Programme und Auskünfte jederzeit durch den Direktor: Professor Adolf Beckert.

Verbände, Vereine, Verkaufs-
und Einkaufs-Vereinigungen.

(Enthaltend I—V.)

I. Mantelverbände und deren Gründungen.

Verband der Glasindustriellen Deutschlands, e. V.

Sitz: Berlin W. 57, Goebenstr. 10, III. Fernsprecher: Amt Lützow 2262.

Vorsitzende: Glashüttenbesitzer Dr. M. von Vopelius, Sulzbach-Saar, Kommerzienrat Heye, Düsseldorf-Gerresheim, Glashüttenbesitzer Carl Heinz, Friedrichswerk bei Schleusingen. Geschäftsführer: Bürgermeister a. D. Dr. Franz Schaller.

Der Verband baut sich als Mantelverband auf den Fachverbänden der Glasindustrie auf Er bezweckt die Wahrnehmung und Förderung der Interessen der deutschen Glasindustrie in allen ihren Zweigen und setzt sich die Auf­gabe, in Zoll- und Handels-, Arbeiter- und Ge­werberechts-, sowie in allen anderen die Glasindustrie berührenden Fragen deren Interessen zu schützen, seinen Mitgliedern Auskunft zu erteilen, ihnen gegebenenfalls Unterstützung zu gewähren und, soweit erforderlich, in wirtschaftliche oder sozialpolitische Gemein­schaftsarbeit mit den Vertretern der Arbeitnehmer, mit der verarbeitenden Industrie, dem Handel oder den sonstigen Wirtschaftskreisen zu treten.

Angeschlossene Fachverbände: (Stand vom 31. März 1924.)

  1. Verband der Flaschenfabriken, Berlin W. 30, Viktoria-Luise-Platz 1.
  2. Vereinigung Deutscher Flaschenfabriken, Hamburg 3, Mühlenstraße 50.
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  1. Vereinigung mitteldeutscher Hohlglasfabriken, e. V., Dresden-A., Bernhardstraße 35.
  2. Verband Deutscher Glasfabriken für Medizinglas, chem.-pharm. Gläser und Flakons, e. V., Dresden-A. 24, Berg­straße 5, Eg.
  3. Verband Mittelthüringer Glasfabriken, Ilmenau (Thüringen).
  4. Zweckverband der Glasindustriellen des Riesengebirges, Petersdorf (Riesengebirge).
  5. Verein deutscher Spiegelglasfabriken, G, m. b. H., Köln, Machabäerstraße 36.
  6. Ornamentglas-Vereinigung, Köln, Machabäerstraße 36.
  7. Verkaufsstelle der Drahtglasfabriken, G. m. b. H , Berlin SW. 68, Charlottenstraße 74/75.
  8. Verband bayerischer Spiegelglasfabriken, Fürth (Bayern), Rosenstraße 6.
  9. Fachverband der Tafelglasindustrie, G.m.b.H., BerlinW. 35, Am Karlsbad 23, III.
  10. Arbeitgeberverbaud der deutschen Tafelglashütten, e. V., Berlin W. 35, Am Karlsbad 23, I.
  11. Verband sächsischer Glasindustrieller, Dresden-N., Hauptstraße 27.

Wärmetechnische Beratungsstelle der deutschen
Glasindustrie (W. B. G.).

Gegründet vom Verbande der Glasindustriellen Deutschlands, e V., 1920.

Geschäftsstelle in Frankfurt a. M., Gutleutstraße 8. Fernsprecher: Hansa 9232.

Bankverbindung: Bankhaus Baß & Herz, Frankfurt a. M., Neue Mainzer Straße 83. Postscheckkonto: Frankfurt a M. Nr. 53765.

Ausschuß für Wärme Wirtschaft:

 

Vorsitzender: Glashüttenbesitzer Dr. M. v, Vopelius, Sulzbach-Saar.

Mitglieder: Glashüttenbesitzer Oskar Bauer, Neustadt, W.-Naab. Glashüttenbesitzer Regierungs-Baumeister Hodecker, Ilmenau, .Thür. Generaldirektor P. Schrader, Aachen. Glashüttenbesitzer L. Stoeß, Penzig, O.-L. Glashütten­besitzer Chr. Winkler, Fürth i. B.

Wissenschaftlicher Mitarbeiter: Professor Dr.-Ing. K. Quasebart, Berlin.

Geschäftsführer: Dr. Ing. H. Maurach, Frankfurt a. M.

Zweck: Die Stelle bezweckt die Unterstützung der als Mitglieder angeschlossenen Werke in allen Angelegenheiten der Wärme- und Energiewirtschaft durch Begutachtung, Beratung, Belehrung, Klärung wichtiger Fragen und Sammlung

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einschlägiger Zahlen und Erfahrungen; laufende Beratung durch Werksbesuche der Ingenieure.

Mitglieder der W. B. G. können alle deutschen Glashütten werden durch Beitrittserklärung und schriftliche Anerkennung der Geschäftsordnung.

Deutsche Glastechnische Gesellschaft (D. G. G.).

Gegründet 9. Juli 1922.

Geschäftsstelle in Frankfurt a. M., Gutleutstraße 8 Fernsprecher: Hansa 9232. Bankverbindung: Bankhaus Baß & Herz, Frankfurt a. M., Neue Mainzer Str. 83.

Vorstand:

 

Vorsitzender: Dr. M. v. Vopelius, Sulzbach-Saar. Mitglieder: Glashüttenbesitzer L. Stoeß, Penzig, O.-L., General­direktor P. Schrader, Aachen, Direktor Professor Dr. W. Weidert, Berlin-Friedenau, Prof. Dr.-Ing. K. Quasebart, Berlin. Geschäftsführendes Vorstandsmitglied: Dr. Ing.

H. Maurach, Frankfurt a. M.

Fachausschüsse:

 

Es bestehen seit Mai 1924 folgende, nach außen hin tätige Fachausschüsse:

1. Physik und Chemie der Rohstoffe und des Glases.

2. Wärmewirtschaft, feuerfeste Baustoffe und Ofenbau.

3. Verarbeitung des Glases von Hand und mit der Maschine.

Eine Vermehrung der Fachausschüsse nach Zahl und Ar-beitsstoff ist bei der weiteren Entwicklung der Gesellschaft vorgesehen.

Der Zweck der Fachausschüsse ist vorwiegend praktischer Art. Ihre Aufgabe ist in den Satzungen kurz dahin zum Aus­druck gebracht, daß sie durch Behandlung technischer und technisch - wissenschaftlicher Fragen aus vielseitigen Gebieten das deutsche Glashüttenwesen fördern helfen. Zur Erfüllung dieser Aufgaben linden Fachsitzungen statt, in denen Berichte über Arbeiten entgegengenommen und Aus­sprachen herbeigeführt werden. Erstere werden erstattet von Fachleuten, die hierfür besonders berufen er­scheinen. Die in den Fachsitzungen gefaßten Beschlüsse und Meinungsäußerungen werden in Niederschriften dem Vorstande zugeführt. Dieser entscheidet über deren Be­kanntgabe gelegentlich einer Glastechnischen Tagung oder Mitgliederversammlung der D. G. G., bez. ihre weitere Behandlung.

Die Geschäftsführung jedes Fachausschusses, der höchstens 10 Mitglieder zählen kann, erfolgt in Verbindung mit dem Vorstande der D. G. G. Die Träger der Fachausschüsse sind die deutschen Glashütten.

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Zweck:

 

Zweck der Gesellschaft ist die Förderung der technischen und wissenschaftlichen Bestrebungen der deut­schen Glasindustrie. Dies soll erreicht werden durch:

a) Mitarbeit aller an der deutschen Glasindustrie interes­sierten Kreise und Personen,

b) Zusammenarbeit mit anderen wissenschaftlich tätigen Gesellschaften und Behörden,

c) Abhaltung von Versammlungen mit Vorträgen,

d) Einsetzung von Fachausschüssen zur Bearbeitung ein­zelner Gebiete,

e) Ausbau der Fachliteratur und Pflege von Fachzeitschriften,

f) Förderung des glastechnischen Unterrichts an Hoch-und Fachschulen,

g) Bewilligung von Mitteln für Forschungsarbeiten,

h) Preisausschreiben.

Die Gesellschaft betont ausdrücklich, daß sie es nicht übernehmen kann, eine rein wissenschaftliche Tätigkeit auszu­üben, die auf eine Erweiterung unseres Wissens in grund­legenden Fragen hinzielt. D a s muß unseren Hochschulen und Forschungsstätten überlassen bleiben. Dagegen können die Ausschüsse der Gesellschaft eine fruchtbringende Verbindung herstellen zwischen Wissenschaft und Praxis. Die letztere soll sich nicht nur auf die Kritik be­schränken, sondern sich auch durch Meinungsäußerung und Mitarbeit im Kreise einer engeren Kollegenschaft für die Aus­arbeitung wissenschaftlicher Verfahren und deren Einführung in die Werke einsetzen. Es wird nötig sein, daß diejenigen Angehörigen der deutschen Glasindustrie, welche die Absicht haben, in den Dienst der Fach-ausschüsse zu treten, in freiester Form ihre Vorschläge zum Ausdruck bringen, deren Behandlung dem Ganzen von Nutzen sein kann. Von der Glasindustrie allein hängt es ab, das zu schaffen, woran es ihr fehlt.

Anträge um Aufnahme in einen Fachausschuß sind der Geschäftsstelle der D. G. G. zur Weiterreichung an den Vorstand zuzustellen. Grundbedingung ist der Erwerb der Mitgliedschaft der Gesellschaft. Zuschriften in dieser An­gelegenheit an die Geschäftsstelle der Deutschen Glas­technischen Gesellschaft (D. G. G), Frankfurt a. M., Gutleutstraße 8, erbeten.

Verband deutscher Glasinstrumentenfabriken, e. V.,
in Ilmenau i. Thür.

Als maßgebende Interessenvertretung der deut­schen Glasinstrumentenindustrie vom Reichswirtschaftsministe­rium unter dem 16. Juli 1919 anerkannt.

Sitz des Verbandes: Ilmenau i. Thür., Wallgraben 7.

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Vorstand: Hans Göbel, i. Fa. Dr. Hodes & Göbel, Ilmenau, Dir. G. Rehm, i. Fa. Alt, Eberhardt & Jäger, A.-G., Ilmenau, Dir. G. Krauß, i. Fa. Jul. Brückner & Co., G. m. b. H., Ilmenau, Rud. Holland, i. Fa. Meyer, Petri & Holland, Ilmenau, Fr. Keiner, i. Fa. Keiner, Schramm & Co., G. m. b. H., Geraberg, P. Fischer, i. Fa. Fritz Fischer & Röwer, Stützerbach, Fr. Friedrichs, i. Fa. Greiner & Friedrichs, Stützerbach, A. v. d. Eltz, i. Fa. Gg. Schmidt & von der Eltz, Schmiedefeld, Otto Ehr-hardt, i. Fa. Otto Ehrhardt & Co., Schmiedefeld, Otto Herrmann, i. Fa. Gebr. Herrmann, Manebach, Carl Rose jun., i. Fa. Carl Rose, Gehren.

Geschäftsführer: Dr. Walter Schulz, Ilmenau.

Fernsprecher: Amt Ilmenau 464 und 465. Bankkonto: Bank für Thüringen, Filiale Ilmenau. Postscheckkonto: Erfurt 100259.

Mitgliederzahl: etwa 400 Fabrikanten und Händler.

Zweck des Verbandes ist die Wahrung der wirtschaft­lichen Interessen und die Vertretung der deutschen Thermo­meter- und Glasinstrumenten Industrie sowie verwandter In­dustriezweige.

Fachgruppen: I. Chemisch-pharmazeutische Glasgeräte. II. Thermometer und Aräometer. III. Fieberthermometer. IV. Chirurgische Glasartikel. V. Ganzglasspritzen. VI. Künstliche Augen. VII. Glasemballagen und Ampullen. VIII. Glühlampen.

Arbeitsnachweis der Vereinigten Deutschen Flaschen-
fabriken und Vereinigung Deutscher Flaschenfabriken.
in Hamburg 3, Mühlenstraße 50, Mühlenburg.

Fernspr.: Vulkan 4849. Tel.-Adr.: Flaschenverein Hamburg.

Vorsitzender: F. C. H. Heye, Hamburg.

Geschäftsführer: H. Bode.

Zweigbüro Berlin der Vereinigten Deutschen Flaschen­fabriken in Berlin W. 30, Viktoria - Luise Platz 1. Fern­sprecher Amt Lützow 2346. Tel.-Adr : Flaschenverein Berlin.

Geschäftsführer: Dr. Hebebrand.

II. Sonstige industrielle Verbände und Vereinigungen.

Bayerischer Verein für Ÿ weißes Rohglas in Fürth (Bayern).

Deutscher Verband der Flaschenfabriken, G. m. b. H.,
in Berlin W. 30, Viktoria-Luise-Platz 1.

Geschäftsführer: Reg.-Rat a. D. Dr. Albrecht, Schöne­berg; Alfred Kühne, Zehlendorf. Fernspr.: Amt Nollendorf 3399. Telegramm-Adresse: „Flaschenverband Berlin“.