Das Buch der Erfindungen

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©2007 Transkription von Fraktur zu lateinischen Buchstaben durch Carmen M. Andrews.

©2007 Transcription from Fraktur to Latin characters by Carmen M. Andrews.

Das Buch der Erfindungen Titelseite 1880

Das

Buch der Erfindungen, Gewerbe

und

Industrien.

——

Ergänzungsband.

Zweite Abtheilung.

——

Das Buch der Erfindungen Ergänzungsband 1880

Der

Weltverkehr und seine Mittel.

Rundschau über Schiffahrt und Welthandel.
Industrie-Ausstellungen und die Pariser Weltausstellung
im Jahre 1878

——

Inhalt:

Einleitung.
Rückblick auf die Entwicklung des Großverkehrs, der Voksarbeit und der Welthandelsbewegung.
Die großen Verkehrswege vormals und heute.
Messen und Märkte. Kommunikationsmittel in den Metropolen. Posten und Postwesen.
Die Eisenbahnen. Füsse und Kanäle.
Entwicklung der Seefahrt. Bau und Ausrüstung der Schiffe. Das Dampfschiff.
Das Schiff in See. Einrichtungen zur Sicherung des Seeverkehrs. Ozeanische Dampfschiffahrt.
Schiffahrt und Weltverkehr in unseren Tagen. Entwicklung der Welttelegraphie.
Industrie-Ausstellungen und die Pariser Weltausstellung von 1878.

——

Von

Dr. Julius Engelmann, Schiffskapitän Albert Schück und Julius Böllner.

Dritte vollständig umgearbeitete Auflage.

Zweite Abtheilung.

Mit sieben Tonbildern, 170 Text-Illustrationen, einer Flaggen- und Weltverkehrskarte.

——

Leipzig und Berlin.

Verlag und Druck von Otto Spamer.
1880.
Das Buch der Erfindungen 141 1880
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Ob du von mir dies hast, ob ich von dir, wer weiß?

Wer besser, nicht wer ehŽr es machte, trägt den Preis.

Rückert.

Industrielle Ausstellungen bis zur Pariser Weltausstellung von 1878.

Allmähliche Entwicklung und chronologische Tabelle der Ausstellungen. – Erste Weltausstellung 1851 in London. Geschichte und Einrichtung derselben. Der Glaspalast. – Die Weltausstellung von Paris 1855; die Londoner von 1862 . – Die internationale

Ausstellung 1867 zu Paris. Der Ausstellungspalast und seine Einrichtung. Systematisierung. Der Park. – Die cyklische Ausstellung in London. – Fünfte Weltausstellung, Wien 1873. Geschichte ihrer Entwicklung. Der Ausstellungsplatz und die Ausstellungsgebäude. Vertheilung der verschiedenen Staaten. – Der Orient auf der Wiener Ausstellung. Die Bauten im Park. Das Kunstgewerbe. Statistisches und sonstige Ergebnisse. – Weltausstellung von Philadelphia 1876 und Paris 1878.

————

Die Ausstellungen haben sich aus den Messen und Märkten heraus entwickelt, und es ist leicht ersichtlich, welche Absichten die Unternehmer anfänglich damit verbunden haben mögen. Von einander zu lernen und Andere zu lehren durch die Nebeneinandersetzung natürlicher Produkte oder industrieller Erzeugnisse, ein solcher Gedanke konnte

Das Buch der Erfindungen 142 1880

erst auftauchen, nachem die Arbeit ihren ursprünglich partikularen Charakter verloren und zur allgemeinen, in allen Theilen in einandergreifenden Weltthätigkeit geworden war. Deshalb haben wir für das Institut der Ausstellungen auch von der Zeit an, wo die Maschine Eingang in der Industrie fand, eine neue Epoche zu datiren, wenn wir die älteren Ausstellungen mit ihren mehr auf direkten Absatz der Ausstellungsgegenstände gerichteten Zwecken als erste Glieder der Reihe jener Unternehmungen betrachten wollen, deren letztes vor der Hand die Pariser Ausstellung vom Jahre 1878 gewesen ist. Die durch die vermehrte Einführung der Maschinen in der Industrie hervorgerufene Arbeitstheilung, die Lokalisirung einzelner Industriebranchen in den am meisten zusagenden Ländergebieten, das aufblühende Fabrikwesen erweiterten den früher engeren, ja in vielen Fällen nur ganz direkten Verkehr zwischen Produzent und Konsument und riefen die Vermittlung des Handels an, welche auf Muster hin Käufe und Verkäufe machte und dem Arbeiter oder Fabrikanten die Aufträge gab. Und wie eine Fabrik vor der anderen sich bekannt zu machen suchte, indem sie Muster ihrer Erzeugnisse zu Meßzeiten oder dauernd in den Hauptstädten in ihren Schaufenstern ausstellte, so mußte bald die gesammte Industrie einer Gegend oder eines Landes, deren einzelne Richtungen sich gegenseitig ergänzten, einsehen, daß sie der Konkurrenz andrer Länder zweickmäßig begegnen könne, wenn sie dem laufenden Publikum ein vollständiges Bild ihrer Leistungsfähigkeit gäbe. Man stellte aus und durfte hoffen, daß, je größer und vollständiger die Sammlung sein werde, auch um so mehr sich Beschauer angezogen fühlen, um so mehr Ideen angeregt, um so rascher die Herstellungsmethoden vervollkommnet und die Absatzgebiete vergrößert werden würden.

Die Provinzialausstellungen wurden mit der Erweiterung des Gesichtskreises zu Landesausstellungen und endlich zu internationalen oder Weltausstellungen, als es so weit in den Köpfen hell wurde, daß man einfach, nicht der Mensch sei vom Menschen auszubeuten, sondern die Natur im gemeinschaftlichen Interesse zu nutzen, und nur durch die größte und bereitwilligste gegenseitige Hülfsleistung sie dies Werk zum allgemeinen Wohlbefinden am vollständigsten zu erreichen. Das ging aber freilich sehr langsam und der Gedanke ist vielleicht von den Einzelnen, auch jetzt wol nur noch sehr wenig verstanden. Gelegentlich der ersten Weltausstellung – in London 1851 – sagt ein Berichterstatter, daß es selbst in England bei Vielen noch der Ueberredung bedurfte, der Beschämung, des Beispieles Anderer, ehe sie sich veranlaßt fühlten, an dem Wettkampfe Theil zu nehmen. Die Wichtigkeit des Unternehmens war keineswegs von allen Nationen gleich Anfangs richtig begriffen worden, und die erste internationale Weltausstellung wurde von den Industriellen einiger Länder entweder gar nicht oder erst sehr spät beschickt. In den seither verflossenen Jahren hat sich aber glücklicherweise daran Vieles zum Bessern geändert und die Vereinigten Staaten von Amerika, welche 1851 in London so langsam erschienen, daß sie nicht mehr mit prämiirt werden konnten, hatten schon während die Wiener Ausstellung tagte, den Plan zu einer großartigen Weltausstellung für das Jahr 1876, die in Philadelphia abgehalten werden sollte, gefaßt. Ja, sie versuchten bereits zwei Jahre nach der ersten Londoner Ausstellung (1853), eine internationale Ausstellung in New-York zu veranstalten; damals allerdings ohne Erfolg den sie aber bei der inzwischen wirklich stattgefundenen Ausstellung in Philadelphia für sich zur Genüge erreicht haben.

Geschichtliches über die Weltausstellungen. Die ersten Ausstellungen sind von den Engländern veranstaltet worden, und auch die allgemeinen, die Weltausstellungen, haben ihre erste Verwirklichung bei der Nation gefunden, welcher Industrie, Handel und Verkehr der Welt am meisten verdanken.

Schon in der Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden Ausstellungen von Industrieerzeugnissen zur Anschauung für das Publikum veranstaltet. Der amtliche Bericht über die erste allgemeine Weltausstellung zu London sagt, daß 1756 und 1757 die Polytechnische Gesellschaft (Society for the Promotion of Arts, Manufactures and Commerce) in London

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eine Preisbewerbung für Proben von Fabrikaten, Teppichen, Decken, Porzellan und dergleichen eröffnet und die eingesandten Gegenstände ausgestellt habe. Um dieselbe Zeit seien von der königlichen Akademie der schönen Künste in London Ausstellungen von Gemälden, Werken der bildenden Kunst, Kupferstichen und dergleichen veranstaltet worden.

Die erste eigentliche Gewerbeausstellung auf deutschem Boden hat die Stadt Prag das Verdienst veranstaltet zu haben, und zwar fand dieselbe am 14. September 1791 zur Zeit der Krönung LeopoldŽs II. zum Könige von Böhmen auf Veranlassung des damaligen Oberstburggrafen Grafen Rottenhan statt. Dieses Unternehmen ist für die Geschichte der Ausstellungen insofern von hohem Interesse, als es die erste umfassendere Gewerbeausstellung überhaupt war, die abgehalten wurde, denn sie sollte den Umfang und den Stand der Industrie des ganzen Königreichs Böhmen zur Anschauung bringen.

Indessen war die Wirkungsphäre eines solchen Ereingisses in damaliger Zeit eine sehr bescheidene; denn abgesehen von der Unerfahrenheit in allen Dingen, welche nothwendig zu berücksichtigen sind, aber sich doch nicht von vornherein ergeben, sondern erst gelernt werden müssen, war ganz besonders der Zustand der Straßen und Beförderungsmittel ein Hinderniß, welches einer allgemeineren Ausstellung im Wege stand. Selbst die Ausstellungen zu Ende des vorigen Jahrhunderts, welche zu Paris durch den frischen Zug der Revolution ins Leben gerufen wurden, waren noch dem schädlichen Einfluß dieser Uebelstände unterlegen. Und wenn auch auf literarischem und sozialem Wege die internationalen Beziehungen in eine bei weitem innigere Verknüpfung getreten waren und die Industrie durch Anwendung der Maschinen gewaltige Fortschritte gemacht hatte, so daß man auf der einen Seite mehr Symphathie für die Ausstellungen, auf der anderen einen großartigeren Nutzen von ihnen hätte erwarten dürfen, so waren die folgenden Jahre leider traurige Jahre des Krieges, in denen die betroffenen Länder zu keinem Versuche kommen konnten, in so friedlichem Wettstreit sich und einander zu fördern. Nur in Frankreich und den Niederlanden treffen wir auf einige Ausstellungen, in Deutschland aber feierte erst 1818 in München die Arbeit das Fest der wiedergewonnenen Fassung und Ruhe.

Von da an jedoch regte die Wiedererhebung der schwer geschädigten materiellen Zustände den Unternehmungsgeist lebhaft an. Industrie und Technik fanden für ihre Arbeit wieder Lohn und in dem Erfolge den Sporn, das Versäumte nachzuholen. In Oesterreich, Preußen, Sachsen, Hannover und den anderen deutschen Ländern wurden die Provinzialausstellungen zu regelmäßig wiederkehrenden Erscheinungen, deren Einfluß auf die damaligen wirthschaftlichen und späterhin auch auf die politischen Verhältnisse nicht unterschätzt werden darf. In Graz, Klagenfurt, Brünn, Prag, Laibach und anderen Städten veranstaltete man periodische Provinzialausstellungen, deren Folge eine Ausstellung für die gesammte österreichische Monarchie in Wien 1835 war. In Preußen fanden lokale Ausstellungen in Königsberg, Görlitz, Breslau, Magdeburg, Hirschberg, Koblenz, Düsseldorf, Halberstadt, Köln, Aachen, Liegnitz, Grüneberg, Berlin, Erfurt, Bunzlau, Oels, Warmbrunn zc., in Sachsen in Dresden, Leipzig, Zittau, Bautzen zc. statt, ehe allgemeine Landesausstellungen ins Werk gerufen wurden. In Berlin hatte man zwar schon 1822 für den preußischen Gesammtstaat eine Ausstellung abgehalten und ihr 1827 eine zweite folgen lassen, Sachsen begann mit Landesausstellungen 1824, Hannover 1835, Hessen schon 1817, Bayern 1818, Württemberg 1820; aber die Resultate waren allerwärts nur unbedeutend. Erst nachdem der Zollverein seine segensreiche Vermittlung bewiesen, wurde die weitere Tragweite der Ausstellungen erkannt und die Ausstellung in Mainz (1842), sowie besonders auch die 1844 zu Berlin sind für das industrielle Deutschland als Merkzeichen einer neuen Epoche anzusehen. Die nächste allgemeine deutsche Ausstellung wurde 1850 in Leipzig abgehalten (die für 1849 zu München projektirte Zollvereinsausstellung mußte der politischen Verhältnisse wegen verschoben werden und trat erst 1854 ins Werk). Mit Ausnahme etwa der Ausstellung in Chemnitz 1867 und Wittenberg sind allgemeine deutsche Industrieausstellungen seidem nicht mehr veranstaltet worden. Die großen

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Weltausstellungen, die sich in kurzen Zwischenräumen gefolgt sind, haben die Aufmerksamkeit zu sehr in Anspruch genommen.

In entsprechender Weise entwickelte sich das Ausstellungswesen, gefördert durch die Vervollkommnung der Verkehrsmittel, Eisenbahnen, auch in anderen Ländern.

Wir wollen in gedrängter Kürze eine chronologische Uebersicht der Ausstellungen zu geben versuchen, bei welcher wir freilich nur die hervorragenderen berücksichtigen können und uns der Erwähnung der kleineren Provinzialausstellungen sowie der Anführung solcher Ausstellungen, die nur ein bestimmtes Gebiet betreffen, wie Kunstausstellungen, landwirthschaftliche Austellungen u.s.w., enthalten müssen.

Von den frühesten englischen Ausstellungen von 1756 und den folgenden Jahren ist bis zu der ersten deutschen Ausstellung nichts nachzutragen.

Dieselbe fand statt:

1791 am 14. September zu Prag in einem Saale des damaligen Genralsemirariums. Die Ausstellung umfaßte 49 Waarengattungen und war von circa 150 Ausstellern beschickt. Die Anordnung der Gegenstände hatte Kommerzienrath Schreyer bewirkt. Eine Jury gab es noch nicht und fand auch keine Preisvertheilung statt.
1798 vom 10. September bis zum 2. Oktober zu Paris und zwar auf demselben Platz, dem Marsfelde, auf welchem auch die große Weltausstellung von 1867 sich ausbreitete. Damals waren 68 Ausstellungshallen errichtet, in der einen befanden sich die Ctalons des neu eingeführten Metermaßsystems, zwei andere enthielten die Porzellane von Sèvres und Waffen aus Versailles. Im Ganzen hatten sich 110 Aussteller zusammengefunden, unter denen 12 goldene Medaillen und 15 ehrenvolle Erwähnungen zur Vertheilung kamen. Hierauf folgt
1801 Paris, 19. – 24. September, im Louvre, mit 104 Hallen, 220 Ausstellern aus 38 Departments. Goldene, silberne, bronzene Medaillen, Belobungen und ehrenvolle Erwähnunge wurden vertheilt. Die Prämienempfänger von 1789 wurden wieder genannt.
1802 Paris, vom 18. – 24. September, im Louvre. 100 Hallen; einzelne Erzeugnisse waren in den Sälen des Instituts untergebracht. 540 Aussteller aus 73 Departements.
1803 Caën, vom 16. – 25. April
1806 Caën, vom 15. – 25. April.
Antwerpen.
Paris, vom 25. September bis 19. Oktober. Das Gebäude war auf der Invaliden-Esplanade errichtet und enthielt die Erzeugnisse von 1422 Ausstellern aus 104 Departements, von denen 83 zum alten Territorium gehörten.
1808 Triest.
1811 Caën, vom 23. – 26. Mai.
1817 Kassel, Landesausstellung für Hessen.
1818 München.
Warschau.
1819 Caën, vom 25. April bis 7. Mai.
Paris, vom 25 August bis 30. September, im Hofe und in einigen Galerien des Louvre; 1662 Aussteller, außer denselben wurden auch Industrielle und Erfinder welche nicht ausgestellt hatten, prämiirt.
1820 Gent, mit 560 Ausstellern.
Stuttgart (ihr folgten bis 1842 in Stuttgart 8, in Cannstatt 2 Ausstellungen für Württemberg).
1821 München.
1822 München.
Berlin, 176 Aussteller, 998 Gegenstände.
1823 München.
Paris, vom 25. August bis 23 Oktober, im Hofe und in den Galerien des Louvre, 1642 Aussteller.
Stockholm, 62 Aussteller in 25 Branchen und mit 436 Gegenständen, im Palast des Kronprinzen.
1824 Dresden für ganz Sachsen
Tournay, 210 Aussteller
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1825 Harlem, 1039 Aussteller.
Nantes, 185 Aussteller.
Moskau.
1826 Dresden.
1827 Berlin, preußische Gewerbeausstellung, 208 Aussteller, 1659 Gegenstände.
München, viel bedeutender als die früheren Ausstellungen.
Paris, vom 25. August bis 3. Oktober im Louvre; 1795 Aussteller.
Nantes, vom 10. – 21. Mai; 105 Aussteller.
Bordeaux, für die sechs Nachbardepartements.
Madrid, 297 Aussteller.
Lille, landschaftliche Ausstellung, gegegentlich des Besuches König KarlŽs X.
1828 Prag, Ausstellung der Erzeugnisse des böhmischen Kunst- und Gewerbefleißes mit 1500 ausgestellten Gegenständen im Werth von über 35,000 Gulden.
New-York, Ende Oktober, vertheilt wurden 63 Medaillen von 5 bis 50 Dollar Werth.
Madrid, 320 Aussteller.
Bordeaux, 6 benachbarte Departements.
1829 Prag, 257 Aussteller mit 2213 Ausstellungsgegenständen, ein Comité von Sachverständigen erkannte Gold-, Silber- und Bronzedenkmünzen, außerdem sogenannte Erwähnungen zu. Die Zahl der Besucher betrug 7221.
Petersburg, vom 15. Mai bis 6. Juni; 324 ausstellende Etabilissements.
Turin.
Dublin.
1830 Bordeaux, 6 Departements.
Brüssel, 1020 Aussteller.
1831 Prag.
Madrid, 228 Aussteller.
Moskau.
1832 Breslau, Ausstellung des Gewerbevereins; 239 Aussteller.
Turin.
Dublin.
1833 Petersburg
1834 Dresden, 286 Aussteller.
Breslau.
München, 779 Aussteller.
Stockholm, 290 Aussteller mit 2002 Gegenständen.
Caën, vom 13. – 29. April.
Paris, vom 1. Mai bis 1. Juli. Auf dem Place de la Concord hatte man vier Pavillons, welche eine Oberfläche von 14,288 Quadratmeter bedeckten, gebaut. Die Pavillons hatten ca. Œ Million Francs Kosten verursacht. Rede des Königs bei der Preisvertheilung und ausführlicher Bericht der Jury. 2447 Aussteller.
1835 München, 944 Aussteller.
Wien, Gewerbeausstellung in den Sälen der Redoute und der Bibliothek; 594 Aussteller.
Leipzig, während der Messe.
Hannover, 381 Aussteller.
Amiens, 67 Prämien.
Valenciennes, mit 198 Ausstellern, 1000 Ausstellungsgegenständen und 90 Prämien.
Toulouse, mit 349 Ausstellern und 232 Prämien.
Dublin.
Brüssel, mit 631 Ausstellern.
Moskau, mit 638 Ausstellern, darunter 18 Kronetablissements.
1836 Breslau, Ausstellung des Gewerbevereins.
Prag.
1837 Dresden, 364 Aussteller.
Hannover, 385 Aussteller.
Darmstadt, Landesausstellung.
Dijon, 10 August, 155 Aussteller.
1838 Breslau, Ausstellung des Gewerbevereins.
Klagenfurt, 308 Aussteller, 57 Prämien.
Bordeaux.
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1838 Dublin.
Turin.
Valenciennes, 800 Gegenstände.
1839 Wien, Gewerbeausstellung im Gebäude des Polytechnischen Instituts, mit 782 Ausstellern.
Darmstadt, Landesausstellung.
Paris, vom 1. Mai bis 7. Juli, in den Champs-Elysées; 3381 Aussteller aus 79 Departements und den Kolonien der Antillen; das Gebäude bedeckte eine Oberfläche von 16,500 Quadratmetern. Der Industrie von Mühlhausen war ein besonderer Annex zugewiesen.
Petersburg, Juli und August, 1004 Aussteller.
Lausanne.
1840 Breslau, Ausstellung des Gewerbevereins.
Dresden, 323 Aussteller.
Nürnberg, 1000 Aussteller.
Hannover, 258 Aussteller.
Dijon, 1. Juli, 204 Aussteller.
Triest.
Toulouse, 405 Aussteller und 294 Prämien.
Stockholm, 200 Aussteller mit 1075 Gegenständen.
1841 Brüssel, 1015 Aussteller.
Madrid, 214 Aussteller.
Dublin.
Bordeaux, 152 Aussteller aus 8 Departements.
Warschau.
1842 Breslau.
Triest.
Mainz, erste gemeinsame deutsche Industrieausstellung, veranstaltet vom Gewerbeverein, 715 Aussteller.
Berlin.
1843 Bern.
St. Gallen.
Manchester.
1844 Berlin, eröffnet am 15. August im Zeughaus. Der Ausstellungsraum ergab eine Oberfläche von 6534 Quadratmetern horizontaler Ausdehnung und eine vertikale Flächenausdehnung von 1922 Quadratmetern. Ueber 3040 Aussteller (1932 Preußen, 859 Zollverein, 174 aus dem übrigen Deutschland, 75 aus Oesterreich), erhielten im Ganzen ungefähr 1200 Prämien. Man nahm zuerst hier ein Eintrittsgeld von 50 Pfennigen. Bedeutungsvoll ist die Bewegung für die Verbesserung der Arbeiter, welche sich hier kund gab.
Breslau.
Leipzig.
Hannover, 348 Aussteller.
Paris, vom 1. Mai bis 1. Juni, in den Champs-Elysées. Das Ausstellungsgebäude bedeckte an 18,000 Quadratmeter horizontal Fläche. 3960 Aussteller. Die Ausgaben betrugen 340,000 Francs.
Turin.
Florenz.
Dublin.
Lissabon.
Bordeaux, 191 Aussteller aus 9 Departements.
Florenz, eröffnet am 21. September.
Lucca.
Grenoble, 1. April; 64 Aussteller des Departements.
Stockholm, vom 16. September bis 30. Oktober; 210 Aussteller mit 1336 Gegenständen; 5371 Besucher, welche Entrée bezahlt hatten.
1845 Leipzig.
Dresden, 683 Aussteller.
Wien, vom 15. Mai bis 14 Juli, in dem Gebäude des Polytechnischen Instituts, gegen 2000 Austeller.
Toulouse, 535 Aussteller und 383 Prämien.
Kasan, 498 Gegenstände.
Warschau.
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Fig. 73. Aus dem Ausstellungspalast von 1867.
Blick in den norddeutschen Theil der Maschinengalerie.

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1845 Madrid, 325 Aussteller.
London, englische Gewerbeerzeugniss, verantaltet von der Anti-Cornlaw-League, beschloß periodische Austellungen.
1846 Breslau.
Karlsruhe, 111 Aussteller.
Grünberg.
Genua.
Washington.
Zürich, Industrieausstellung.
Bern.
1847 Graz, landwirthschaftliche Ausstellung.
Bordeaux, vom 15. Juni bis 31. Juli; 217 Aussteller aus 27 Departements.
London, veranstalltet von der Polyt. Gesellschaft.
Zürich, 242 Aussteller repräsentierten durch 1400 Gegenstände 50 verschiedene Industriezweige. Die Prämien bestanden in Diplomen und Goldmünzen.
Stockholm, 243 Aussteller, 2007 Gegenstände, 12,000 Besucher.
Dublin.
Brüssel, vom 15. Juli bis 30. September; 1070 Aussteller. Bei dieser Gelegenheit wurde eine belgische Dekoration für Künstler und Industrielle gestiftet.
1848 Bern.
Brüssel.
London, Polytechnische Gesellschaft.
Genua.
1849 Berlin, Ausstellung der Polytechnischen Gesellschaft in KrollŽs Etablissement.
Gent.
Paris, vom 1. – 31. Juli, in den Champs-Elysées. Der Ausstellungsraum umfaßte 27,040 Quadratmeter, von denen mehr als der dritte Theil bedeckt waren; 5494 Aussteller aus Frankreich und den Kolonien. Vertheilt durch den Präsidenten der Republik wurden 3738 Prämien. Die Ausgaben betrugen mehr als œ Mill. Francs.
London, Polyt. Gesellschaft, Gewerbs- und Industrieerzeugnisse. Der Präsident Prinz Albert regt die internationale Ausstellung an.
Birmingham, umfassender als die Ausstellung von London.
Grenoble, April.
Petersburg, Juni, 662 Aussteller.
Lissabon, Oktober.
New-York.
1850 Breslau.
Leipzig, April, 1414 Aussteller, 3000 Gegenstände, auch Arbeiter erhielten Prämien.
Hannover, 255 Aussteller.
Kleve, landwirthschaftliche Ausstellung.
Turin, 589 Aussteller, die Ausstellung wurde im Schlosse Valentino abgehalten.
Florenz.
Toulouse, 439 Aussteller, 378 Prämien.
Dublin.
Madrid, vom 19. November bis 31. Dezember, 400 Aussteller.
Barcelona.
Bordeaux, vom 6. Juli bis 25. August; 334 Aussteller aus 23 Departements.
Tiflis, März. 2000 Gegenstände, besonders landwirthschaftliche und Pelzwaaren.
1851 Büstrow.
London. Erste große Weltausstellung, vom 1. Mai bis 15. Oktober. Ausstellungsraum 93,000 Quadratmeter bedeckt und 2800 Quadratmeter unbedeckt. 13,917 Aussteller, 6,039,000 Besucher. Prämien wurden 5186 vertheilt – bronzene Medallien und ehrenvolle Erwähnungen. Das Eintrittsgeld wechselte an den verschiedenen Tagen.
1852 Breslau.
Luxemburg.
Kasan, 1892 Ausstellungsgegenstände und 15,512 Besucher.
St. Etienne, vom 7. – 22. Noveber. In der Bandweberei und der Fabrikation kurzer Waaren wurden 120 Preise vertheilt, in den landwirthschaftlichen Disziplinen 40.
Das Buch der Erfindungen 149 1880
1853 Gotha, Gewerbeausstellung für Thüringen; 950 Aussteller.
New-York, vom 15. Juli bis 1. Dezember; 4834 Aussteller waren in einem Gebäude von 13,000 Quadratmeter Flächenraum und in Annexen von 3000 Quadratmetern vereinigt. Sie gehörten 24 verschiedenen Nationen an. Die Preise bestanden in silbernen und bronzenen Meaillen und ehrenvollen Erwähnungen.
Dublin, vom 12. Mai bis 31. Oktober; 3171 Aussteller (1380 davon gehörten den schönen Künsten, 1791 der Industrie an). Der Werth der ausgestellten Gegenstände erhob sich auf mehr als 10 œ Millionen Mark. Das Ausstellungsgebäude bedeckte eine Oberfäche von 24,719 Quadratmetern.
Mailand, hauptsächlich Seidenindustrie.
Moskau.
1854 München, vom 15. Juli bis 18. Oktober; 8252 Aussteller (6755 aus dem Zollverein, 1497 aus den österreichischen Ländern). Vertheilt wurden 2949 Prämien; die Ausstellungsgebäude bedeckten eine Oberfläche von circa 40,000 Quadratmetern.
Breslau.
Trier.
Turin, im Schlosse Valentino mit 682 Ausstellern.
Christiania.
Florenz.
Bordeaux, vom 15. Juli bis 3. September; 600 Aussteller aus Frankreich und den Kolonien.
Madrid.
Triest, vom 1. August bis 30. November; 492 Aussteller.
Brüssel, landwirthschaftliche Ausstellung.
1855 Rouen.
Caën, vom 15. – 25. Juli.
Paris, vom 15. Mai bis 15. November. Zweite Weltausstellung. Der eigens dazu erbaute Plast, Champs-Elysées, bedeckte nahezu an 100,000 Quadratmeter. Der Ausstellungsraum betrug 123,360 Quadratmeter, ohne den Palast für schöne Künste. Gesammtzahl der Aussteller 23,954. Der Werth der ausgestellten Gegenstände wurde an 75 Millionen Francs geschätzt. Bei der am 15. November stattgehabten Preisvertheilung wurden im ganzen 10,564 Prämien für die Indurstrieausstellung und 376 für die Kunstausstellung vertheilt. Dieselben bestanden in 112 großen goldenen, 352 kleinen goldenen, 2283 silbernen, 3843 bronzenen Medaillen, 3974 ehrenvollen Erwähnungen; außerdem in 67 Kunstmedaillen I. Klasse, 87 Kunstmedaillen II. Klasse und 222 ehrenvollen Erwähnungen. Die Ausgaben betrugen gegen 32 Millionen Francs, die Einnahmen an Eintrittsgeld von 4,533,464 Besuchern 2,941,668 Francs; im Ganzen war die Ausstellung von 5,162,000 Menschen besucht.
1856 Cannstadt, 327 Aussteller.
Brüssel.
1857 Bern, eröffnet am 27. Juni; 2050 Aussteller mit 20,000 Artikeln (außerdem noch 8000 Bücher und dergleichen).
Rom, September, auf dem Kapitol.
Manchester, Ausstellung von Gegenständen der Künste und Kunstgewerbe.
1858 München, Lokalindustrieausstellung; 550 Aussteller.
Billingen, Schwarzwälder Ausstellung, 700 Aussteller mit 3000 Gegenständen; 84 Prämien.
Cannstadt für Württemberg, 178 Aussteller.
Rom, 15. September. Tuchausstellung, 175 Gegenstände von 21 Fabrikanten; 31 Preise wurden vertheilt.
Toulouse, 1003 Aussteller, 684 Prämien.
Turin, vom 10. Mai bis 20. Juni; 1183 Aussteller.
Dijon, 8. Juli. Gegenstände der Industrie, Agrikultur und der schönen Künste von 2188 Ausstellern.
Limoge, auf dem Julifeld.
New-York.
1859 Hannover, 296 Aussteller.
Bordeuax, Place des Quinconces, vom 20. Juli bis 7. November; 1136 Aussteller aus Frankreich und den Kolonien.
Das Buch der Erfindungen 150 1880
1859 Rouen, vom 4. Juli bis 4. September; 1409 Aussteller, vorzugsweise aus den nordwestlichen Departements.
Athen, während der Olympischen Spiele, vom 18. Oktober bis 29. November; 947 Aussteller mit 1579 Gegenständer der Industrie, Landwirthschaft und der schönen Künste; 698 Prämien. Die Ausgaben, circa 80,000 Francs (30,000 für ein zu dem Zwecke speziell errichtetes Gebäude) wurden durch das Entrée gedeckt.
1860 Kaiserslautern.
Troyes.
Montpellier.
Saint –Dizier.
Besançon, vom 24. Juli bis 31. Oktober; 2500 Aussteller verbreiteten sich über einen Flächenraum von 13,600 Quadratmeter, von denen 8600 überdacht, 5000 unbedeckt waren. Die Kosten, Œ Million Francs, kamen durch das Eintrittsgeld wieder heraus.
Petersburg.
1861 Rottweil, Schwarzwälder Ausstellung, 30,000 Gegenstände.
Weimar, 9. bis 22. Juli; 1100 Aussteller, 35,000 Besucher, 396 Prämien.
Karlsruhe, 1100 Aussteller.
Dordrecht.
Metz.
Nantes.
Georgetown, Ausstellung des britischen Guyana.
Marseille, vom 15. Mai bis 15. August; 1202 Aussteller, 502 Preise. Das Ausstellungsgebäude (auf dem Cours du Chapitre) bedeckte 2960 Quadratmeter. Ausgaben 107,081 Francs, Eintrittsgelder 41,061 Francs. Die Prämiirten erhielten freien Rücktransport ihrer ausgestellten Gegenstände.
Florenz, 9806 Ausstellungsgegenstände, prämiirt wurden 934 Aussteller.
Rio de Janeiro, 2. Dezbr.; 1238 Aussteller mit 10,286 Gegenständen der Industrie und schönen Künste, vorzugsweise aber der Agrikultur; Zahl der Besucher 18,453.
Melbourne, 883 Aussteller.
1862 Nordhausen.
Darmstadt.
Montauban.
London. Dritte Weltausstellung, zweite in England, vom 1. Mai bis 15. November, in dem Kensingtonpalast, welcher 125,393 Quadratmeter bedeckte Oberfläche bot, von denen 95,215 von den Gegenständen der Industrie, 30,178 von den Werken der schönen Künste eingenommen wurden. Außerdem war der Ausstellung ein großer, nicht bedeckter Raum dargeboten, so daß das ganze Ausstellungsareal einen Flächenraum vom 186,125 Quadratmeter umfaßte. Zahl der Aussteller 28,653, der Besucher 6,211,000; 8141 Bronzemedaillen und 3585 Ehrendiplome wurden vertheilt. Die Kosten beliefen sich auf 11,490,790 Francs, von denen 10,213,252 Francs durch Eintrittsgelder einkamen.
1863 Hamburg, internationale landwirthschaftliche Ausstellung, am 15. Juli eröffnet, um welche sich nametlich Herr von Merck große Verdienst erworben hat. Das Ausstellungsfeld umfaßte etwa 300,000 Quadratmeter; Aussteller 575, es waren allein an landwirthschaftlichen Thieren 3861 vorhanden.
Döbeln, Gewerbeausstellung für Sachsen (überhaupt die vierte in dieser Stadt).
Wiesbaden, Juli und August, 1317 Aussteller.
Konstantinopel, vom 15. Februar (dem ersten Tage des Monats Ramathan) dauerte für 3 Monate; umfaßte alles Mögliche. Die Ausstellungsgebäude bedeckten eine Bodenfläche von 5000 Quadratmetern und waren in 60 Tagen errichtet worden.
Harlem.
Clermont-Ferrand, vom 2. Mai bis 30. Juni.
Nimes, vom Mai bis August. Außer den landwirthschaftlichen Ausstellern zählte man 850 industrielle Aussteller, 130 mit Produkten des Mineralreichs und 1197 Gegenständen der schönen Künste. Ausstellungsraum 7181 Quadratmeter, von denen 3735 überdacht waren. 123,565 Besucher, 5179 Abonnements für die ganze Dauer. Die Kosten betrugen 284,000 Francs.
Paris, 15. August permanente internationale Ausstellung eröffnet.
1864 Stettin.
Leyden.
Das Buch der Erfindungen 151 1880
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Fig. 74. Aus dem Ausstellungspalast von 1876.
Norwegische Fischereigeräthe.

Das Buch der Erfindungen 152 1880
1864 Bayonne, vom Juli bis Ende September; gegen 2000 Aussteller aus Frankreich, Spanien und den Kolonien; 990 Prämien. Ins Werk gerufen war die Ausstellung durch eine Gesellschaft mit einem Kapitale von 60,000 Francs, welches sich durch Subvention auf 85,000 Francs erhöhte. Einnahmen 60,000 Francs.
Anger.
Philadelphia.
1865 Wien, Arbeiterindustrieausstellung, bei welcher die Arbeiter unter ihrem Namen ausstellten.
Berlin, Internationale photographische Ausstellung.
Stettin, Landwirthschaftliche Ausstellung.
Köln, Internationale landwirthschaftliche Ausstellung, am 2. Juni eröffnet; 1600 Aussteller.
Merseburg, geschlossen am 23. Juni.
Nizza.
Amsterdam.
Dublin.
Bordeaux, vom 15. Juli bis 15. November; 2058 industrielle Aussteller aus Frankreich und den Kolonien, Spanien und Portugal. Verbunden damit war eine kulturhistorische Ausstelllung, welche 3641 Gegenstände enthielt.
Chaumont.
Toulouse, vom 19. Juni bis 31. Oktober; 1607 Aussteller, an welche 857 Prämien vertheilt wurden.
Oporto, Internationale Ausstellung vom 18. September bis Ende Januar 1866, veranstaltet von einer durch die Regierung subventionirten Gesellschaft, 3911 Aussteller.
Moskau, eröffnet am 15. Juni mit 896 Ausstellern und 15,000 Gegenständen.
Bergen, Ausstellung von Fischereigeräthen und dergleichen.
Glasgow, eröffnet am 12. Dezember.
1866 Liegnitz, eröffnet am 18. April; Ausstellung von Musterwerken der Industrie und Kunst (Minntoli).
Reutlingen, eröffnet am 1. Mai.
Moskau, Pferdeausstellung.
Boulogne, Ausstellung von Gegenständen und Produkten der Fischerei.
Stockholm, vom 15. Juni bis 8. Oktober; Preisvertheilung am 23. Juli. Schweden, Norwegen, Dänemark, finnland waren durch 4175 Aussteller vertreten. Inmitten der Stadt befand sich das Ausstellungsgebäude von 185 Meter Länge und 55 Meter Breite. Die Kunstwerke waren ausgestellt im Nationalmuseum, das bei dieser Gelegenheit zum ersten Male dem Publikum geöffnet wurde.
Dijon, 10. Oktober; 280 Aussteller, namentlich für Hopfen und Brauereitechnik.
Astrachan, für Gegenstände der Fischerei.
Pernambuco, vom 15. – 20. Oktober.
Rio de Janiero, vom 19. Oktober bis 16. Dezember, im neuen Münzgebäude; 2374 Aussteller mit 20,138 Gegenständen der Industrie und schönen Künste, ganz besonders aber der Agrikultur; 52,824 Besucher.
Saigon in Annam, gewerbliche und landwirthschaftliche Ausstellung.
Genf, Ausstellung zur Förderung der Kunstgewerbe, vom 15. Juli bis 31. August. Außerdem sollten im Jahre 1866 Ausstellungen stattfinden in Kopenhagen und Chemitz, welche beide aber verschoben wurden.
1867 Chemnitz, vom Mai bis Oktober, Ausstellung der sächsischen Lande. Diese Ausstellung war von gegen 1261 Ausstellern beschickt und namentlich im Maschinenfach von ganz besonderer Reichhaltigkeit. Die Kosten wurden durch einen freiwillig gezeichneten Garantiefonds gedeckt.
Paris, Internationale Ausstellung vom 1. April bis 3. November. Der Ausstellungspalast bedeckte 150,000 Quadratmeter, der ganz Ausstellungsraum dagegen umfaßte 441,750 Quadratmeter. (Mit dem landwirthschaftlichen Ausstellungsplatz Villancourt 642,520 Quadratmeter.) Zahl der Aussteller 50,226, der Besucher 9,921,686. An Prämien wurden große Preise und Geldzuerkennungen im Gesammtwerthe von 250,000 Francs und zwar 100 goldene Medaillen im Werthe von je 1000 Francs, 1000 silberne, 3000 bronzene und 5000 ehrenvolle Erwähnungen ertheilt.
1868 Arnheim.
Bukarest.
Das Buch der Erfindungen 153 1880
1869 Wittenberg, Allgemeine deutsche Industrieausstellung, 1200 Aussteller.
Amsterdam, ursprünglich berechnet auf Gegenstände des häuslichen und gewerblichen Bedaruf der arbeitenden Klassen.
Altona, Allgemeine Industrieausstellung, 2287 Aussteller.
Pilsen.
1870 Ulm, 16. Juli bis 30. September. Süddeutsche Ausstellung, 1332 Aussteller.
Petersburg, 3120 Aussteller.
Kassel, Gegenstände des Haushaltes; 1100 Aussteller. Ausstellungsraum 14,000 Quadratmeter Bodenfläche. Ehrendiplome für ausgezeichnete (148), verdienstvolle (247) und annerkennungswerthe (228) Leistungen.
1871 Mailand, 1. September.
Triest, 20. September bis 20 Oktober.
London, 1. Mai bis 30. September. Erste Serie der auf 10jährigen Zyklus berechneten Ausstellung, bei welchem jedes Jahr nur gewisse Klassen von Gegenständen zur Ausstellung gelangen sollen, so für 1871 die 4 Hauptklassen (mit 12 Unterabtheilungen): schöne Künste, kunstvolle Spitzen, Tapeten cz., Maschinen und industrielle Erzeugnisse uas dem Gebiete Töpferei und der Wollenindustrie; Erziehungsgegenstände mit musikalischen Instrumenten, Spielzeug cz.; dann wissenschaftlich Instrumente und Machinen, Gartenwerkzeuge und Gartenerzeugnisse.
Eger.
Dresden.
Cordoba (La Plata), eröffnet 15. Oktober.
1872 Moskau. Internationale polytechnische Ausstellung. Juni bis September.
1873 Wien, fünfte Weltausstellung vom 1. April bis 31. Oktober.
1876 Philadelphia, Weltausstellung. Ausstellungsraum 589,000 Quadratmeter.
München, Kunstgewerbliche Ausstellung für Deutschland.
1878 Paris, Weltausstellung. Ausstellungsraum 750,000 Quadratmeter.

Diese Tabelle will keine Anprüche auf erschöpfende Vollständigkeit machen; eine große Anzahl von Ausstellungen ganz spezieller Natur, entweder in einer besonderen Branche oder für ein engbegrenztes Gebiet veranstaltet, ist nicht im Einzelnen aufgeführt worden, obwohl ihre Ergebnisse bisweilen sehr fruchtware gewesen sein mögen. Die Provinzialausstellungen, die sich seit den zwanziger Jahren in vielen Ländern periodisch wiederholten, gehören mit unter jene Zahl, landwirthschaftliche, Blumen-, Frucht- und dergleichen Ausstellungen sind so zahlreich veranstaltet worden, daß ihre Aufzählung ein allgemeines Interesse durchaus nicht mehr hat. Vergleichen wir aber in der obigen Tabelle die einzelnen Jahre unter einander, so finden wir besonderen Grund, das Jahr 1844 zu beachten, welches durch eine große Zahl industrieller Ausstellungen sich vor den vorhergegangenen auszeichnet; und ferner sehen wir, daß es namentlich Deutschland und Frankreich waren, welche damals durch ihre Unternehmungen die große Bedeutung solcher Ausstellungen überhaupt in ein neues Licht stellten. Die Berliner Ausstellung und die ihr vorausgegangene Pariser hatten Einfluß auf das industrielle Leben beider Länder, welche das Ausland nicht ignoriren konnte, und der Gedanke, ähnlich Ausstellungen in erweitertem Maße zu veranstallten, wurde von England jezt mit großer Energie ergriffen.

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Das Buch der Erfindungen 160 1880

Der Glaspalast von 1851. Die überaus wichtige Frage nach der Herstellung eines entsprechenden Gebäudes für einen so großartigen und ganz eigenthümlichen Zweck beschäftigte die Kommission schon sehr zeitig. Bereits bei der ersten Besprechung im Juni 1849 wurde von Prinz Albert zur Errichtung desselben die Südseite des Hydeparkes vorgeschlagen, derselbe Platz, auf welchem später dann auch das merkwürdigste Bauwerk der Neuzeit entstand.

Das Buch der Erfindungen 161 1880

Der zum Gebäude bestimmte Bauplatz nahm 16 Acker, etwa 700,000 Quadratfuß, ein. Auf die erlassene Einladung an die Architekten zur Einsendung von Bauplänen liefen 245 Zeichnungen ein, von allen aber waren nur 18 der „höheren Anerkennung“ werth und keiner, der den Erfordernissen des Unternehmens völlig entsprach. Das Comité legte einen in seinem besonderen Auftrage ausgearbeiteten Plan vor, gegen den aber ebenso von anderen Seiten Einspruch erhoben wurde.

Während das Für und Wider noch besprochen wurde, kam ein Herr Paxton, in England bekannt durch die Erbauung großer Treibhäuser auf den Besitzungen des Herzogs von Devonshire, und schlug die Errichtung eines großen Glasgebäudes vor, wie er solche als Gewächshäuser schon mehrere gebaut hatte, nur eben in viel kolossalerem Maßstabe.

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Fig. 79. Aus dem Ausstellungspalast von 1867. Chinesische Trachten.

Fox, Henderson u. Comp., eine Maschinenbauanstalt, legte dem PaxtonŽschen Plane einen Kostenvoranschlag bei, und so überzeugend war der neue Gedanke, daß die Kommission sofort ihm ihr Hauptaugenmerk zuwandte und den Beschluß faßte, nach einigen Abänderungen des ursprünglichen Planes ein Gebäude lediglich aus Glas und Eisen von Fox und Hernderson errichten zu lassen und bis Ende 1851 in Verfügung zu halten, wofür die Summe von 79,800 Pfund Sterling ausgesetzt wurde. Die Summe mußte in der Zukunft bedeutend überschritten werden.

Das Gebäude, welches derart nach den Plänen PaxtonŽs durch die vorgenannten Ingenieure errichtet wurde, hatte eine Länge von 1848 Fuß engl. (563 m.) und eine Tiefe von 408 (124m) resp. 456 Fuß (139m.) (letztere Dimension im mittleren Theile des Gebäudes auf 936 Fuß – 285 m. – Länge). Der innere Raum wurde durch zwei doppelte Reihen einserner Säulen in drei Langschiffe getheilt, deren mittelstes (Avenne) 72 Fuß (22 m.) Höhe hatte; die Höhe der Seitenschiffe
Das Buch der Erfindungen 162 1880

betrug 42 (13) und 22 (6,7 m.); das Querschiff dagegen hatte bei einer Breit von 72 Fuß (22 m.) eine Höhe von 108 Fuß (33 m.) und theilte die Langschiffe in ihre östlichen und westlichen Hälften. In 22 Fuß (6,7 m.) Höhe (der Höhe der untersten Säulenreihe) über dem Boden liefen die Galerien hin, deren Errichtung man früher auch für die Höhe der zweiten Säulenreihe beabsichtigt hatte, ein Plan, von dem man im Verlaufe des Baues wieder abging.

Das Querschiff war halbkreisförmig überdeckt, was bedingt war durch den Wunsch, die bis 80 Fuß (25 m.) hohen Bäume zu erhalten, welche den Platz des Parkes, auf dem das Ausstellungsgebäude errichtet werden sollte, zierten, und dieser kuppelförmige Bau rief hauptsächlich den schönen Eindruck hervor, den das fertige Werk machte.

Man weiß, daß bei diesem Bau zuerst ein Material in fast ausschließliche Verwendung kam, welches man sich früher nicht getraut hatte, zur Bildung von Dach und Seitenwänden in Anwendung zu bringen: das Glas. Nur die Seitenwände des Erdgeschosses waren von Holz, alle übrige Einfriedigung nichts weiter als 1/16 Zoll (1,5 mm.) starkes, gewöhnliches Tafelglas in Eisen und hölzerne Sprossen gefaßt. Dieses Glas erwies sich im Verlaufe zwar als etwas zu schwach, sonst aber als ein zu ähnlichem Zweck fast unübertreffliches Material, so daß die Bauingenieure mit Recht von seiner Verwendung eine neue Periode der Architektur, die Datirung eines neuen Stiles herleiten. Es verdient aber hier erwähnt zu werden, daß außer Paxton auch Hector Horeau in Paris einen Bau aus Glas und Eisen, ferner einen ähnlichen Herr Turner in Dublin, der Erbauer des großen Palmenhauses zu Kew, vorgeschlagen hatte, und daß der Plan des Mr. Courtnay bei der Modifizirung des PaxtonŽschen Planes bezüglich der Raumvertheilung im Innern zu Grunde gelegt wurde.

Wir entnehmen diese Thatsachen den amtlichen Berichten über die Ausstellung und fügen nach derselben Quelle noch hinzu: die ganze verglaste Fläche betrug etwa 900,000 Quadratfuß (83,620 m.); mehr als 40,000 Quadratfuß (3,630 m.) Fläche waren behufs der Ventilation mit beweglichen Jalousieladen von Eisenblech versehen.

Der Bau des Glaspalastes wurde der Haupsache nach in Zeit von 6 Monaten vollendet. Am 26. Juli 1850 geschah die Annahme der Pläne, am 30. Juli nahmen die Ingenieure von dem Bauplatze Besitz; am 26. September wurde die erst Säule aufgestellt und Anfang Februar 1851 war die Eindeckung der Dächer zu größten Theile bewirkt, so daß an den innern Ausbau gegangen werden konnte, der sich freilich in einzelnen Richtungen sogar noch bis nach der Eröffnung der Ausstellung hinauszog. Wenn man bedenkt, daß in dieser kurzen Zeit ein in seinen Dimensionen großartiges Gebäude vom ersten Anfange an errichtet worden ist, und zwar errichtet worden ist nach einer völlig neuen Konstruktionsweise, deren Vorbedingungen zum großen Theile erst entwickelt und häufig ohne jede Prüfung durch die Praxis sofort in gewagtester Weise in Ausführung gebracht werden mußten, so erstaunt man über die Kühnheit der Menschen, die ein solches Unternehmen wagen konnten, die Gewalt über Zeit und Kräfte und, was mehr ist, über entgegenstehenden Charakter, Mißmuth, Widerwillen und Neid zu üben vermochten, als of es nichts weiter gelte als eine Uhr aufzuziehen und in Gang zu halten, welche in bestimmter Stundenzahl zum Ablauf kommt. Nicht weniger als 2000 Arbeiter waren fortwährend an dem Baue thätig und in der verschiedenartigsten Weise mußtenihre Kräfte verwendet und geregelt werden, um in der günstigsten Art zu wirken. Aber das Werk wurde fertig und wurde schön. Von außen gesehen, bot das Gebäude einen harmonischen und das ästhetische Gefühl auf das Höchste befriedigenden Anblick, denn alle

Das Buch der Erfindungen 163 1880

Haupformen konnten mit einem Blicke aufgenommen werden; von innen aber gewährte das Bild, wie sich der Berichterstatter ausdrückt, den Eindruck einer lichtvollen Unermeßlichkeit, dessen Ruhe selbst durch das Gedränge der Tausende nicht beirrt werden konnte.

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Das Buch der Erfindungen 166 1880

 

Ausstellungsgegenstände:

(...) Vierte Gruppe. Metall- und Irdenwaaren. (...)

Glas.

XXIV. Klasse. A. Tafelglas. – B. Bemaltes und auf andere Weise verziertes Glas. – C. Gegossenes Spiegelglas und Plattenglas. – D. Bouteillenglas. – E. Glaser für chemische und physikalische Apparate. – F. Fein- und Krystallglass. – G. Optische Gläser.